Rudolf Hanauer

deutscher Politiker (Bayern); CSU; Landtagspräsident 1960-1978, Mitglied des Bayerischen Landtags 1954-1978

* 4. März 1908 Mellrichstadt/Unterfranken

† 29. Dezember 1992 Herrsching/Ammersee

Herkunft

Rudolf Hanauer war gebürtiger Unterfranke und Sohn eines Richters.

Ausbildung

Nach zwei Jahren Progymnasium in Oettingen/Schwaben besuchte er das Humanistische Gymnasium in Straubing bis zum Abitur im Jahre 1927. Danach studierte H. Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität München. 1931 bestand er das Referendarexamen, 1934 den sogenannten Staatskonkurs (2. Staatsexamen).

Wirken

Bereits seit 1932 betätigte er sich als Mitarbeiter der Geschäftsführung des bayerischen Industriellenverbandes. Seit dem 1. April 1935 unterhielt er eine Anwaltskanzlei in München. Am Zweiten Weltkrieg nahm er 1940-45 als Soldat bei der Nachrichtentruppe teil.

Nach Kriegsende und Heimkehr beteiligte er sich 1946 an der Gründung der Christlich-Sozialen Union (CSU) im Kreis Starnberg und gehörte danach zu den führenden lokalen Politikern seiner Partei. Von 1948 bis 1955 war H. in seiner Wohngemeinde Herrsching am Ammersee Gemeinderat und Finanzreferent.

Als Abgeordneter des Stimmkreises Starnberg-Wolfratshausen wurde H. 1954 erstmals in den Bayerischen Landtag gewählt und 1960 zu seinem Präsidenten. Bereits 1954 sorgte er für Aufsehen, als er den sogenannten "Spielbankenausschuß" initiierte, der damals das Parlament erschütterte. Als Landtagspräsident war er Nachfolger von Ehard, der damals das Amt des Ministerpräsidenten übernahm. ...